Donnerstag, 21. November 2013

Haben die Nutzer von Sciencestarter eine Schere im Kopf? Sciencestarter feiert 1. Geburtstag!

27 Projekte für die Wissenschaft, davon 11 erfolgreich finanziert und 7 noch aktiv. Das erste Jahr liefert nur eine kleine Stichprobe, aber immerhin: Auf der weltweit führenden Crowdfunding Plattform Kickstarter sind weniger als die Hälfte aller Projekte erfolgreich, bei Sciencestarter aber 55 Prozent. Ebenso wichtig wie Geld:

Dass Sciencestarter auch auf Seiten der Wissenschaft Dinge bewegen und zu einem Wandlungsprozess führen kann, macht ein Beispiel einer Sciencestarterin deutlich. Wie sie mir mitteilte, erntete sie zu Beginn ihrer Crowdfunding-Kampagne starken Gegenwind von ihrer Institutsleitung. Sie solle ihre Zeit lieber für ihre Forschung und nicht für solche Spielereien verwenden. Dies begann sich langsam zu ändern, als sie zu ihrem Projekt immer mehr Medienanfragen bekam und nicht nur im Internet und in der Zeitung, sondern auch im Hörfunk und Fernsehen über sie berichtet wurde. Als sie dann letztlich auch noch (sehr) erfolgreich mit ihrem Crowdfunding-Projekt war und das über Sciencestarter eingeworbene Geld an sie ausgezahlt wurde, wollte von der ursprünglich ablehnenden Haltung niemand mehr etwas wissen. Auch innerhalb des Wissenschaftssystems kann Wissenschaftskommunikation also noch so einiges bewegen.  - Weiter

Im Allgemeinen gilt: Kampagnen, die erfolgreich sein wollen, erzeugen Emotionen und appellieren an ethisch-moralische Standards. Außerdem wird dem potenziellen Investor ein nur recht kleines Zeitfenster für seine Entscheidung geöffnet. Funktioniert Crowdfunding für die Wissenschaft ebenso? Auf den ersten Blick neigt man dazu, diese Frage zu bejahen:






Unter diesen vier aktuellen Projekten ist der "neue Therapieansatz für Kleinkind - Leukämien", gemessen an den bis jetzt eingeworbenen Mitteln, am erfolgreichsten. Dieses Ergebnis mag zufällig sein. Die Macher von Sciencestarter schließen jedenfalls keine Kampagnen aus. Im Handbuch steht:

"Sciencestarter ist offen für alle, die Projekte aus dem Bereich Wissenschaft, Forschung und Wissenschaftskommunikation realisieren wollen. Das können Forscher, Studenten und auch Wissenschaftskommunikatoren sein. Die Projekte müssen den Richtlinien von Sciencestarter entsprechen, die sich an den Grundsätzen der guten wissenschaftlichen Praxis orientieren."

Bleibt die Frage: Gibt es im Kopf der Projekt-Initiatoren eine Schere?

 

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