Freitag, 5. April 2013

Was geht? 05042013 * Pre-Fundings auf Seedmatch?*

Seedmatch meldete für Refined Investment europäischen Rekord im Equity Crowdfunding: 350.000 € in weniger als 10 Stunden. Der richtige Zeitpunkt, um etwas genauer hinzusehen. Im Finanzierungsangebot ist ein Unternehmenswert von 1.749.000 € genannt. Im laufenden Jahr 2013 plant Refined Investment einen Umsatz von 393.000 € (Q1: 30.000 €). Auf Basis dieser Planzahl errechnet sich ein Umsatzmultiple von 4,45. 

Die Experten-Multiples für Small Caps liegen jedoch nur zwischen 0,55 und 0,96 (Finance-Multiples E-Commerce). Legt man aus dieser Spannbreite den mittleren Wert von 0,755 bei, beträgt der Unternehmenswert 296.715 €. Bei 350.000 € eingeworbenem Kapital müssten die Investoren also künftig 100 % des Gewinns von Refined Investment bekommen. Tatsächlich werden sie aber lediglich 20 % erhalten. Dieser von Refined Investment gewährte Gewinnanteil ist bei weitem nicht marktgerecht, sondern erheblich zu niedrig. Mit anderen Worten: die Investoren sind viel zu hoch eingestiegen. Bei 20 % Gewinnanteil hätte das Fundinglimit nicht über 60.000 € liegen dürfen.

erdbär sagt der Lebensmittelbranche den Kampf an! Unter diesem Motto startete gestern um 12.00 Uhr auf Seedmatch die aktuelle Crowdfunding-Runde. Gegen 20.00 Uhr waren 215.500 € von 250.000 € finanziert. Nach 9 Stunden und 16 Minuten war das Fundinglimit erreicht. Diese Runde lief also noch schneller als bei Refined Investment. Das ist mehr als ungewöhnlich. Möglicherweise gab es in diesen beiden Fällen außerhalb der Plattform ein Pre-Funding. Seedmatch scheint nur noch die technische Abwicklung zu übernehmen. Eine bedenkliche Entwicklung.

Seedmatch.de

 
Auf Companisto nimmt TAME.it einen erfolgreichen Verlauf. Wegen der großen Nachfrage wurde das Fundinglimit von 150.000 € über 200.000 € auf 250.000 € angehoben. Darüer hinaus werden keine weiteren Anteile ausgegeben. Den von livekritik.de eingestellten Rekord von mehr als 500 Companisten hat TAME.it auch schon gebrochen, gestern Abend sind es 665 gewesen:
 

TAME.it setzt bei seiner Entwicklung auf Open Innovation. Die dem Croudsourcing zugrunde liegenden Ideen werden ernst genommen. Angesichts der guten Resonanz der Kontextsuchmaschine ist zu erwarten, dass sich um dieses Unternehmen eine leistungsfähige Community bildet.

Als Spin-Off wird die Muttergesellschaft Tazaldoo von Humboldt Innovation betreut. Das ist die Wissens- und Technologietransfergesellschaft der Humboldt Universität zu Berlin. Als Mentor wirkt Johann-Christoph Freytag, Datenbank- und Informationssysteme an der HU Berlin. Weitere Mentoren sind Julius Endert in den Bereichen Akquisition, PR und Vertrieb sowie Liv Kirsten Jacobsen in Fragen der Finanzierung. 

Companisto entwickelt sich erfreulich dynamisch. Am 3. April um 17.OO Uhr meldeten die Betreiber, dass die erste Funding-Million geknackt worden ist. Auf Companisto wurde bislang in 11 Startups investiert.

Companisto.de


 
Innovestment startete The World of Pictures (TWOP). Aktueller Stand:



Das Unternehmen hat einen Kapitalbedarf von 200.000 €. Davon haben die beiden Gründer 100.000 € aufgebracht. Die restlichen 100.000 € sollen durch das Funding besorgt werden. Dieser Eigenmittelanteil der Gründer ist ungewöhnlich hoch und zeugt von soliden wirtschaftlichen Verhältnissen. 

Die Grafik zeigt einen aktuellen Unternehmenswert von 625.000 €. TWOP plant für 2013 einen Umsatz in Höhe von 300.000 €. Die Experten-Multiples Small Cap bewegen sich zwischen 0,64 und 1,10. Der Mittelwert ist 0,87. Daraus errechnet sich ein Unternehmenswert von 261.000 €. Auch in diesem Fall erscheint das Unternehmen überbewertet. Jedoch nicht in einem so eklatant hohen Maße wie bei Refined Investment.

Innovestment.de

Bei Startnext rockt DAS NIVEAU (keine Hautcreme):



Aus Sicht der Band:


Startnext.de


Österreichs Unternehmer wollen Crowdfunding


Gestern berichtete das WIRTSCHAFTSBLATT:



Wien. Auch wenn die Leitzinsen auf einem historisch niedrigen Niveau liegen, sucht die Mehrheit der österreichischen Unternehmen für die Finanzierung ihres Geschäfts Alternativen zum klassischen Bankkredit. Das Interesse richtet sich vor allem auf Riskokapital, neue Beteiligungsmodelle, Crowdfunding und Förderungen, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des KSV1870 unter 1.700 Unternehmen hervor.

KSV1870-Vorstand Johannes Nejedlik warnt aber, dass Unternehmen bei den Alternativen Finanzierungen "volle Transparenz" brauchen und den Geldgeber Information zur Risikoabschätzung geben müssen. "Ungeprüfte Eigenangaben sind keine solide Grundlage für Finanzierungsentscheidungen", so Nejedlik. Aktuell finanzieren sich die Unternehmen primär über Eigenmittel (64 %), nutzen den Kontokorrentrahmen (52 %) oder langfristige Kredite (34 %) - letztere sind besonders häufig in der Industrie und im Gewerbe. Weiter

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